Study in Germany

Mit der Kampagne Study in Germany bietet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ein umfangreiches Informationsangebot für ausländische Studieninteressierte, die sich für einen akademischen Aufenthalt in Deutschland interessieren. Die Website study-in-germany.de ist dabei ein Bestandteil der Gesamtkampagne, deren unterschiedliche Webprojekte wir seit vielen Jahren betreuen.

Studienstandort Deutschland

Der DAAD führt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die weltweite Kampagne zur Bewerbung des Studienstandortes Deutschland „Study in Germany – Land of Ideas“ durch. Ziel der Kampagne ist es, die Aufmerksamkeit für Deutschland als attraktiven Studienstandort zu stärken und so hochqualifizierte internationale Studentinnen und Studenten für deutsche Hochschulen zu gewinnen.

Die Website study-in-germany.de ist dabei oft die erste Anlaufstelle internationaler Studentinnen und Studenten im Rahmen der persönlichen Studienplanung. Während das Portal My GUIDE zu einem deutlich späteren Zeitpunkt der „Student Journey“ genutzt wird – nämlich dann, wenn die Entscheidung für ein Studium in Deutschland in der Regel bereits gefallen ist –, tritt Study in Germany auf den Plan, wenn Studieninteressierte zwar an einem Auslandsstudium interessiert, aber noch offen bei der Standortwahl sind. An dieser Weiche muss das Webangebot im Wettbewerb mit anderen Studienstandorten in der Welt überzeugen – mit emotionalen Inhalten.

Wir betreuen die Website der Study-in-Germany-Kampagne bereits seit 2009 und konnten verschiedene Evolutionsstufen mitgestalten. Der letzte große Schritt war der Relaunch, den wir gemeinsamen mit anderen Partneragenturen in 2021 umgesetzt haben.

Relaunch 2021

2019 wurde ein Relaunch der Website ausgeschrieben. Gemeinsam mit ressourcenmangel konnten wir mit unserem Konzept überzeugen und wurden beauftragt, den Relaunch durchzuführen. Wir bei snoopmedia übernahmen dabei die Aufgabe, das visuelle Konzept technisch umzusetzen, den Relaunch aus SEO-Sicht zu begleiten und zu Fragen der Barrierefreiheit beratend tätig zu sein. Im engen Agenturenaustausch und in produktiver Abstimmung mit dem Kunden haben wir die neue Website im Sommer 2021 dann gerelauncht.

Visuelles, Content & Struktur

Die Website ist Ausgangs- und Zielort vieler Maßnahmen der Gesamtkampagne Study in Germany. Als zentrale Anlaufstelle muss sie einen zuverlässigen und zugleich fesselnden sowie vertrauensbildenden Kanal mit nutzerorientiertem Content bieten.

In diesem Zuge wurde auf Grundlage des Konzepts zunächst ein völlig neues Erscheinungsbild der Website umgesetzt, das eine deutlich emotionalere Ansprache der jungen Zielgruppe bietet, aber durchaus auch eine verbesserte Struktur der Inhalte. Dabei wurde berücksichtigt, dass der Absender die Bundesregierung Deutschland ist – ein wichtiges und Vertrauen schaffendes Signal für Nutzerinnen und Nutzer.

Während die Website bis 2021 stets sehr aufgeräumt wirkte und einen cleanen Eindruck machte…

…überzeugt das neue Erscheinungsbild insbesondere auf der Startseite mit einer bunten und emotionalen Ansprache, die die Diversität und die Willkommenskultur in Deutschland vermitteln soll:

Aber auch heute sollen die Inhalte des Portals eine umfassende Orientierung zum Thema Leben und Studieren in Deutschland bieten. Man findet viele verschiedene Contentformate; alle Inhalte wurden im Rahmen des Relaunches inhaltlich geprüft und aktualisiert, einige wurden konsolidiert – wieder andere Inhalte hingegen kamen neu hinzu.

Die Strukturierung der Inhalte jedoch orientiert sich nun noch stärker an den Bedürfnissen der Zielgruppe und verfolgt das Ziel, Nutzerinnen und Nutzer besser durch die Website, und damit durch die tatsächlich notwendigen Schritte auf dem Weg zum Studium in Deutschland, zu leiten.

 

Heute unterscheidet die Website in zwei wesentliche Phasen der Studien- und Standortplanung; „Studium planen“ und „Leben in Deutschland“. Die Anordnung der entsprechenden Inhalte macht es den Lesern und Leserinnen nun unkompliziert möglich, alle relevanten Schritte für die persönliche Planung in der richtigen Reihenfolge zu durchlaufen. Der Content wurde an den jeweiligen Stellen in der gebotenen Tiefe abgebildet und bietet die Möglichkeit, mit weiteren externen Angeboten des DAAD konkretere Maßnahmen in der Studienplanung zu ergreifen.

Dieses niedrigschwellige Angebot, das die relevanten Kriterien für eine erfolgreiche Studienplanung bereits in der richtigen Reihenfolge aufzeigt und erklärt, ist klar gegliedert, übersichtlich und praxisorientiert. Indes erforderte die komplette Neustrukturierung des Contents eine verstärkte Aufmerksamkeit auf das Thema Suchmaschinenoptimierung.

Suchmaschinenoptimierung (SEO) im Relaunch

Denn ändert sich die Struktur einer Website – und damit meist auch die URLs – muss man sich dem Thema Weiterleitungen annehmen. Durch die umfassende Neugestaltung des Contents gab es umfangreiche Änderungen an Verzeichnissen und Landingpages. Aus diesem Grund haben wir alle URLs der alten Website individuell gemappt und neue Ziele für sie bestimmt. Pünktlich zum Go-Live haben wir alle 301-Weiterleitungen scharf geschaltet. So konnten Suchmaschinen den neuen Inhalten verlustfrei und zuverlässig folgen und alle Signale und Relevanzkriterien auf die neuen Inhalte übertragen.

Darüber hinaus hat die Integration von DAAD-Datenbanken (wie dem Hochschulkompass oder dem Wohnheimfinder), die vielfältig filterbar sind, ein umfangreiches URL- und Indexierungsmanagement erfordert. Durch die komplexen Verfeinerungsmöglichkeiten haben insbesondere diese Datenbanken eine Gefahr von Duplicate Content in sich getragen, da Google sonst identische oder sehr ähnliche Inhalte gefunden und ggf. indexiert hätte. Das Crawl-Budget, das Google heute für diese Datenbanken aufwendet, ist dank dieser Maßnahmen sehr effizient.

Community-Bereich

Ein wichtiges inhaltliches Ziel des Relaunches war es, den persönlichen Erfahrungsaustausch von ausländischen Studierenden in Deutschland stärker zu fokussieren, um ein authentisches Peer-Group-Erlebnis zu schaffen. Deswegen gibt es den Bereich der „Community“ – eine Blog-Plattform, auf der ausgewählte ausländische Studentinnen und Studenten  die bereits in Deutschland sind, in regelmäßigen Abständen von ihren Erlebnissen jedweder Form in unterschiedlichen Medienformaten berichten.

So findet ein aktiver Austausch mit den Nutzerinnen und Nutzer statt. Das Format bietet lebensnahe Perspektiven, die ein realistisches Bild des Studienstandorts vermitteln und nah an der Praxis der Zielgruppe sind.

Wohnheimfinder

Ein weiteres Feature, das die Online-Kampagne bietet, ist der sogenannte Wohnheimfinder. Da sich vor allem die Wohnungssuche aus dem Ausland schwierig gestalten kann, gibt es ein praktisches Tool auf der study-in-germany.de, das Studierenden bei der Suche nach Unterkünften in ihrer Wunschstadt hilft. In dieser Datenbank lassen sich in allen Universitätsstädten Wohnheime finden und die notwendigen Kontaktmöglichkeiten zur Bewerbung nutzen.

Studiengänge in Deutschland – Hochschulkompass

Um Studieninteressierten auch im Study-in-Germany-Kosmos unmittelbar die Möglichkeit zu geben, sich über konkrete Studiengänge und Hochschulen zu informieren, wurde zusätzlich der Hochschulkompass auf der Website implementiert, die im Kern ein Angebot des DAAD darstellt und über 20.000 Studiengänge bereithält.

Technische Umsetzung – WordPress als Headless CMS

Als Content Management System haben wir WordPress als Headless CMS aufgesetzt. So kann das Frontend der Website durch einen leistungsstarken NuxtJS-Stack ausgespielt werden und doch für Redakteurinnen und Redakteure die gewohnte und benutzerfreundliche WordPress-Oberfläche im Backend geboten werden.

Zwischen Frontend und WordPress haben wir als Middleware eine sogenannte Consumer API entwickelt, die zwischen Nuxt und WordPress Inhalte aufbereitet und sie bei Bedarf um weitere Daten aus externen Quellen (z. B. Datenbanken wie der erwähnte Wohnheimfinder) anreichert. Die drei voneinander entkoppelten Schichten kommunizieren über ein festgelegtes JSON-Format.

Diese dreischichtige Architektur macht das System im Ganzen sehr leistungsfähig und unabhängig voneinander, aber insbesondere vom CMS WordPress. Wir haben einen eigenen Endpoint geschrieben, mit dem sich allein anhand der URL die Inhalte einer Seite auslesen lassen – dafür ist die Consumer API zuständig, welche die Requests durch das Frontend erhält und dann mit dem CMS kommuniziert. In unserem Fall sind das die eigens entwickelten Endpunkte in der WordPress API, die wir auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten haben. Das macht das System effizient, wahnsinnig schnell und vor allem: unabhängig von den vorhandenen WordPress-Bordmitteln, die naturgemäß beschränkt sind.

Innerhalb von WordPress haben wir uns für die Anwendung von Advanced Custom Fields (ACF) entschieden, um möglichst flexibel in der Ausgestaltung der unterschiedlichen Contentmodule und -formate im Backend zu sein; insbesondere vor dem Hintergrund der vielen unterschiedlichen Features und Contentformate auf der Website, war ACF ein adäquates Mittel zur Umsetzung eines modularen und stets erweiterbaren Content Management Systems, das uns und dem Kunden genug Freiraum für individuelle Wünsche und Erweiterungen ließ. Dieser Ansatz schafft aus redaktioneller Sicht einen schnell verständlichen und übersichtlichen Arbeitsbereich und aus technischer Sicht einen sauberen und gut zu wartenden Code.

Barrierefreiheit

Während des Relaunches haben wir die grundlegenden Aspekte der Barrierefreiheit/-armut berücksichtigt. Dennoch unternahmen wir nach dem Go-Live eine umfangreiche Prüfung, ob die Website, als Angebot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das an die europäische Norm für digitale Barrierefreiheit gebunden ist, für Menschen mit Behinderungen so barrierfrei wie möglich zugänglich und erfahrbar ist.

Mit der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) wurde vom World Wide Web Consortium (W3C) eine umfangreiche Richtlinie und Anleitung erstellt.

Quelle: https://www.barrierefreiheit-dienstekonsolidierung.bund.de/Webs/PB/DE/gesetze-und-richtlinien/wcag/wcag-artikel.html

Unsere WCAG-Inhouse-Experten haben in diesem Rahmen einen individuellen Anforderungskatalog an die study-in-germany.com erstellt, den wir Schritt für Schritt technisch umgesetzt haben und dabei das ursprüngliche Konzept bestmöglich berücksichtigt haben. Heute weist die Website einen hohen Grad an Barrierefreiheit auf.

Usability (UX) 

Im Zuge unserer fortlaufenden Betreuung des Projekts nehmen wir in regelmäßigen Abständen Verbesserungen vor. Meist auf Kundenwunsch oder auf eigene Initiative – zuletzt aber im Rahmen einer wissenschaftlichen Usability-Studie, die die UX-Agentur Skopos Nova im Jahr 2022 vorgenommen hat.

In einer Usability Evaluation wurde die Website (und ihre Social-Media-Kanäle) knapp ein Jahr nach dem Relaunch auf Nutzerfreundlichkeit, Struktur und Informationsaufbereitung geprüft.

Methodisch geschah dies durch eine Befragung von 18 Studieninteressierten und Promovierenden aus 13 Ländern und vier internationalen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des DAAD sowie durch eine Beurteilung der Skopos-Nova-UX-Experten und einer qualitativen Auswertung der Nutzungsdaten anhand von Google Analytics.

Insbesondere die Auswahl der Testpersonen zeigt, wie sehr man die Bedürfnisse der Zielgruppe (Studieninteressierte aus dem Ausland) schätzt und bestmöglich befriedigen will.

Das Ergebnis war eine Reihe von Handlungsempfehlungen hinsichtlich Nutzerführung und Informationsgehalt, die wir im gemeinsamen Agenturenworkshop eruiert und anschließend umgesetzt haben.

Ergebnis & Fazit

Im Relaunch des Portals Study in Germany waren wir als technischer Partner an Bord, der das visuelle Konzept und jüngere Anpassungswünsche in regelmäßiger Abstimmung mit dem Kunden und den Partneragenturen umgesetzt und in diesem Zusammenhang in Fragen der Machbarkeit beraten hat. Aktuell betreuen wir weitere Ausbaustufen und die fortlaufende Optimierung des Portals.

Wir freuen uns sehr, wiederholt als technische Agentur tätig werden zu können und das Portal auch in Zukunft zu begleiten – und somit über Bande den Studienstandort Deutschland für die Zukunft zu stärken.