Nachhaltigkeit mit LiDAR

Privatgärten: wissenschaftlich unbekanntes Terrain

Für drei von vier Menschen in Deutschland sind Städte der Raum zum Leben und Arbeiten. Wenn für diese Menschen der Gartenbau Verbesserungen bei Gesundheit, Lebensqualität, Lebensmittelwertschätzung und akzeptablen klimatischen Bedingungen leisten soll, müssen auch Privatgärten als Faktoren einbezogen werden.

 

Nach eigenen Erhebungen machen Gartenbesitzer 40% der Menschen in Städten über 20.000 Einwohnern aus. Privatgärten nehmen als Teil der Wohnbaufläche einen erheblichen Anteil städtischer Flächen ein. Für eine nachhaltige Stadtgestaltung haben somit sowohl diese Freiräume als auch die sie nutzenden Menschen eine nicht unerhebliche Bedeutung. Zugleich gibt es aber aktuell kaum wissenschaftlich erhobene Daten und Wissen über die Verhaltensweisen von privaten deutschen Gärtnern.

 

Laut Umweltbundesamt nimmt die Bodenversiegelung stetig zu. Etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in Deutschland aktuell versiegelt, was unmittelbare Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, das Kleinklima und die natürliche Bodenfruchtbarkeit hat. Welchen genauen Anteil dabei die privaten Grundstücke und Gärten und welche Potenziale zur Verbesserung der Verhältnisse bestehen, ist bislang nicht bekannt, lässt sich aber im Zusammenhang mit den sog. „Schottergärten“ sehen.

Datenerfassung und Nachhaltigkeitsunterstützung mittels App

Aufgrund der fehlenden Datenlage und der Unterstützung der Bürger bei der Gestaltung der Privatgärten will das Projekt CitiDigiSpace sich mit der Funktion der Privatgärten in Städten und der Rolle von Gartenbesitzer beschäftigen und mithilfe digitaler Technologien deren Nachhaltigkeitsbeitrag (ökologisch, sozial und ökonomisch) verbessern.

Mittels CitiDigiSpace-App können Gartenbesitzer im Rahmen eines Citizen Science Ansatzes selbst die Funktionen ihres Gartens und ihre eigene Rolle in punkto Nachhaltigkeit erforschen. Diese Bürgerwissenschaft bietet die Möglichkeiten, an Forschung teilzunehmen und so neues Wissen zu schaffen. Daneben erleben die Teilnehmenden, wie Wissenschaft funktioniert und was Nachhaltigkeit in ihrem Lebensumfeld Garten bedeutet.

 

#snoopforscht

Die Hochschule Geisenheim ist Konsortialführer in diesem Projekt und wird die koordinativen und wissenschaftlichen Aufgaben in diesem Projekt durchführen. snoopmedia wird für die CitiDigiSpace-App Entwicklung verantwortlich sein. Hierbei werden neuste Technologien wie z.B. der LiDAR-Scanner zum Einsatz kommen. Mit Hilfe des LiDAR-Scanners soll der Bürger ein 3D-Modell seines Gartens erstellen können und somit passgenaue Empfehlung für den Anbau verschiedener Pflanzen gegeben werden können.

 

Darüber hinaus gibt es noch mehrere assoziierte Partner, die zur Geschäftsmodellentwicklung beitragen werden:

 

Wir freuen uns, dass das vom BMEL geförderte Projekt am 15.07.2022 gestartet ist und wir ein Teil davon sind (FKZ: 2818901B20)!

 

CitiDigiSpace ist über eine Laufzeit von drei Jahren bewilligt worden und wir werden  weiterhin über den aktuellen Stand und spannende Ergebnisse informieren.

Update im August 2024: Verbraucherzentrale lobt GardenUp-App

Wir freuen uns, dass der Bundesverband Verbraucherzentrale unsere App getestet hat und zu einem äußerst positiven Ergebnis gekommen ist. Dieses wertvolle Feedback unterstreicht den innovativen Ansatz unserer App für die (selbst-)kritische Auseinandersetzung der Nutzerinnen und Nutzer mit dem eigenen Garten. Die Verbraucherzentrale hat GardenUp in verschiedenen Kategorien getestet – wir als Forschungspartner sehen uns darin bestärkt, dass der App eine echte Nachfrage gegenübersteht. Auch zukünftig werden wir daran arbeiten, die App kontinuierlich zu verbessern, um die Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer zu erfüllen.

GardenUp richtet sich primär an Menschen mit eigenem Garten, denen saftiges Gras, große Bäume und eine reiche Ernte aus dem Gemüsebeet nicht genügen, sondern die sich aktiv mit dem ökologischen, wirtschaftlichen und psychosozialen Impact ihrer Grünfläche auseinandersetzen möchten. Graphisch eher schlicht und in der Bedienung dafür umso leichtfüßiger gelingt der App dabei mühelos der Brückenschlag zwischen ihre Aufgaben als digitaler Alltagshelfer, Wissensangebot und als Datenquelle mit akademischer Relevanz. Klimafreundliche Menschen mit grünem Daumen sollten einen Blick riskieren.

Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/apptest-gardenup-klimaschutz-fuer-menschen-mit-gruenem-daumen-98031