GameUp – Cyber Security durch Gamification

Seien wir ehrlich: Die meisten von uns nutzen identische oder ähnliche Passwörter für fast alle Dienste, die einen Passwortschutz verlangen. Auch führen wir notwendige Updates von Software und Anwendungen nicht immer rechtzeitig durch. Das passt zu dem Ergebnis einer Studie, dass rund 75 % aller Internetnutzerinnen und -nutzer im Jahr 2022 von Cyberkriminalität betroffen waren.  IT-Sicherheit ist für Endverbraucherinnen und -verbraucher eine wichtige, meist aber lästige Aufgabe, die gerne aufgeschoben wird.

Das wollen wir mit dem Forschungsprojekt „GameUp“ ändern – gemeinsam mit der Forschungsgruppe Critical Information Infrastructures am Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) am Karlsruhe Institute für Technologie (KIT).

Gamification im Einsatz für mehr IT-Sicherheit

Der Schutz privater IT-Systeme und das Wissen darüber ist eine zentrale und mehr denn je eine aktuelle Herausforderung sowie eine wesentliche Voraussetzung für die Stärkung der informationellen Selbstbestimmung und der digitalen Teilhabe. Mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen, fehlerhaft konfigurierte Systeme, schwache und wiederverwendete Passwörter sowie nicht regelmäßig gewartete und aktualisierte Software sind häufige Ursachen für Sicherheitslücken.

Um das zu ändern, sehen wir ein großes Potential in einem höheren Maß an benutzerorientierten Methoden, die Nutzerinnen und Nutzer spielerisch an das Thema heranführen und so zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung beitragen.

Gamification beschreibt den Einsatz von spielerischen Elementen in eher spielfremden Kontexten. Das Ziel im Kontext der IT-Sicherheit ist dabei, durch spielerische Ansätze das Auseinandersetzen und anschließende Handeln im Rahmen der IT-Sicherheit zu fördern.

Bestehende Meta-Studien bescheinigen Gamification ein großes Potential für einen positiven Einfluss auf die Vermittlung von (Sicherheits-) Wissen. Bisher lag der Fokus dabei jedoch auf der Weiterbildung von Angestellten in Unternehmen. Im GameUp-Projekt zielen die Maßnahmen hingegen auf alle privaten Nutzerinnen und Nutzer ab.

Chatbot

Im Projektvorhaben wird ein interaktiver KI-basierter Chatbot entwickelt, der mit einem Echtzeit-Alert-System schnelle Hilfe bei Sicherheitslücken bietet und mit kleinen Lerneinheiten private Nutzerinnen und Nutzer bei der Optimierung der IT-Sicherheit unterstützt. Bei auftretenden Sicherheitsproblemen wird eine sofortige Benachrichtigung ausgelöst und eine Lösung des Problems plakativ erklärt.

Erreicht wird dies durch ein Zusammenspiel von verschiedenen Modulen, die als Arbeitsziele im Projekt realisiert werden:

  1. GameUp Connect: Anbindung von externen Quellen, um sicherheitsrelevante Informationen von vertrauenswürdigen Quellen zu erfassen, zu speichern und stets aktuell zu halten.
  2. GameUp Knowledge Base: Hier werden alle redaktionellen Beiträge, Hilfen und Tipps erstellt und mit Fragestellung der Endverbraucherinnen und -verbraucher verknüpft. Durch dieses Match wird die Dialogfunktion des Chatbots erst möglich.
  3. GameUp-Analyse: Die Analyse dient der Klassifizierung der in Connect (siehe 1) erfassten Daten. Mithilfe von Machine-Learning-Verfahren werden die Inhalte kategorisiert und den tatschlich installierten Anwendungen der Nutzerinnen und Nutzer zugeordnet.
  4. GameUp-Chatbot: Der Chatbot selbst ist dann die zentrale und sichtbare Anwendung für die Nutzerinnen und Nutzer, mit dessen Hilfe im Dialog die Inhalte des Projekts vermittelt werden. Der GameUp-Chatbot ist eine Art virtueller Schutzengel, der in allen Fragen rund um Cyber Security zur Seite steht.
  5. GameUp-Gameplan: Im Gameplan werden alle Spielelemente erarbeitet, die in den Chatbot integriert werden sollen. Der spielerische Ansatz während der Chatbot-Interaktion soll sicherstellen, dass die Anwendung dauerhaft genutzt wird und Informationen optimal aufgenommen und verstanden werden können.

Fazit

GameUp (FKZ: 16KIS2146K) ist ein weiteres Forschungsprojekt, in dem wir mit unserer gemeinsamen Projektskizze in der Ausschreibung des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) überzeugen konnten.

Wir bei snoopmedia verantworten während der Projektphase das technische Konzept des Chatbots und den Aufbau der dahinterliegenden Datenbasis. Zusätzlich werden wir das visuelle Konzept erstellen und im stetigen Austausch mit dem Projektpartner umsetzen.